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Weibliche Führungspower bei serviceline
Who runs the world? Girls!
Während in Lettland 2020 fast die Hälfte aller Führungspositionen mit Frauen besetzt war, erreichte Deutschland mit 28,4% nicht mal den EU-Durchschnitt, der bei 34,3% lag.* Erschreckend oder?
Der internationale Frauentag ruft jährlich dazu auf, Veränderungen im Hinblick auf Frauenrechte, Gleichstellung der Geschlechter und Diskriminierungen vorzunehmen. Die Arbeitswelt ist dabei ein ganz großes Themenfeld, wo noch viel Veränderung stattfinden muss und wird.
Veränderung durch FüPoG ll
Im Jahr 2015 trat das erste Gesetz für die gleichberechtigte Besetzung von Frauen und Männern an Führungspositionen (FüPoG) ein. Jedoch zeigte sich vor allem bei Vorständen, die noch nicht unter diese Regelung fielen, dass es noch einiges zu ändern gibt. Seit dem 12. August 2021 ist das Zweite Führungspositionengesetz (FüPoG ll) in Kraft getreten.** Dies wirft die Änderung in den Raum, dass die gleichberechtigte Verteilung von Frauen und Männern nicht nur in der Privatwirtschaft gilt, sondern auch im öffentlichen Dienst. Somit sollten in börsennotierten und paritätisch mitbestimmten Unternehmen mit mehr als 2.000 Mitarbeitern und in Vorständen mit mehr als drei Mitgliedern, mindestens eine Frau und ein Mann vertreten sein. Wer die Regelung nicht berücksichtigt, muss einen guten Grund nachweisen, sonst droht ein Bußgeld. Ob das Gesetz etwas bewirkt?
Viele Firmen bewegt es zum Handeln. Der Autohersteller Porsche beispielsweise, dessen Vorstand jahrelang nur männlich besetzt war, verdoppelte in den letzten Jahren die Anzahl weiblicher Führungskräfte und berief 2021 die erste Frau in den Vorstand. Ebenso wie Airbus, die Allianz und Daimler, die mittlerweile bis zu drei weibliche Vorstandsmitglieder haben. ***
Die Geschäftsstellenleitung bei serviceline
Die Zukunft ist weiblich! Mit drei Frauen im Management zeigt serviceline wahre Frauenpower auf. Passend zum internationalen Frauentag haben wir sie gefragt, was der Frauentag für sie bedeutet, welchen positiven und negativen Erfahrungen sie im Arbeitsalltag als Frau begegnet sind, welche Empfehlungen sie für die Integration der Frau im Arbeitsumfeld haben und vieles mehr.
Susanne Arlt
Geschäftsstellenleitung Berlin
Führen heißt für mich …
… vorleben, zuhören und sein Team (aber auch sich selbst) immer weiter zu entwickeln!
Was bedeutet der internationale Frauentag für dich?
Dieser Tag steht für die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau. Grundsätzlich ist es natürlich schön, dass man unabhängig vom Geschlecht alles werden kann, was man möchte.
Wer war oder ist eine Inspiration für dich?
Das war tatsächlich mein Vater, auch wenn das jetzt nicht zum Thema „Frauentag“ passt. Bei uns war die klassische Rollenverteilung nie ein Thema.
Was waren deine ersten Schritte in die Arbeitswelt?
Ich bewege mich schon immer in einer Männer-Domäne und bin auch ohne „die Frauenkarte“ zu spielen weiter gekommen. Ursprünglich habe ich mal Automobilkauffrau gelernt und hatte natürlich meist männliche Kollegen.
Kannst du mit uns eine positive Erfahrung aus dem Arbeitsalltag teilen, die du als Frau gemacht hast?
Ich mache eigentlich kaum noch negative Erfahrungen, die man auf das Geschlecht zurückführen könnte. Ein paar praktische Aspekte gibt es aber. In meinem Business ist Dresscode an der Tagesordnung. Als Frau hat man den Vorteil, dass man an warmen Tagen auch mal einen Rock oder ein Kleid tragen kann, während die männlichen Kollegen in Anzug und Krawatte schwitzen. Das sollte meiner Meinung nach aber auch mal überdacht werden.
Kannst du mit uns eine negative Erfahrung aus dem Arbeitsalltag teilen, die du als Frau gemacht hast?
Im Autohaus wollte mal ein Kunde etwas bestellen und ich war als einziges kurz vor Feierabend noch da. Er wollte aber lieber mit jemandem sprechen, der „Ahnung hat“ und war nicht davon zu überzeugen, dass ich das sein könnte. Mein Betriebsleiter hat ihn dann freundlich gebeten, doch künftig woanders hin zu gehen und ihn zur Tür gebracht. Dadurch ist aus dem erst unschönen Gefühl doch ein gutes geworden. Es ist schön, wenn Chefs unabhängig von äußeren Umständen, hinter ihren Mitarbeitern stehen.
Was ist deiner Meinung nach die größte Herausforderung, heute eine weibliche Führungskraft zu sein?
Eine interessante Frage. Im Daily Doing beschäftigen mich die gleichen Dinge wie männliche Kollegen auf ähnlichen Positionen. Ich glaube, man hat eher im Einstellungsprozess Vorurteile, die einem begegnen. Wird sie vielleicht schwanger? Kann sie flexibel performen, obwohl sie ein Kind betreuen muss? Fällt sie häufiger aus? Kann ich mit ihr offen und direkt sprechen oder ist sie zu sensibel? In meinen Augen haben es weibliche Führungskräfte oft sogar ein wenig leichter. Sie bringen meist etwas mehr Empathie mit und können sich und ihr Umfeld manchmal besser strukturieren.
Was ist deine Empfehlung, damit Frauen noch mehr in das Arbeitsumfeld integriert werden?
2022 sollte es eigentlich kein Thema mehr sein, ob man eine Frau oder einen Mann in seine Firma holt. Es ist toll, dass es Firmen wie serviceline gibt, in der die Frauenquote so hoch ist. Aber auch die Herren werden gebraucht. Ein guter Mix macht es wie überall im Leben am schönsten.
Welchen Rat würdest du den Frauen der Zukunft mitgeben?
Lasst euch nicht in eine Schublade stecken, in die Ihr nicht passt. Glänzt durch die gleiche Leistung, ohne für euch geringere Hürden zu fordern, als sie ein Mann hat. Macht, was euch erfüllt, unabhängig davon, ob es beispielsweise einen hohen Anteil an männlichen Kollegen gibt. Dann wird euer Geschlecht im Beruf auch eine untergeordnete Rolle spielen.
Anja Beek
Geschäftsstellenleitung Düsseldorf
Führen heißt für mich …
… Fördern, Fordern und Pflegen. Man muss aus den Menschen heraus holen was sie leisten können. – Man ist nur so gut wie sein Team.
Was bedeutet der internationale Frauentag für dich?
An diesem Tag wird die Frau wertgeschätzt. Das setzt aus meiner Sicht ein Zeichen für alle Frauen, insbesondere Respekt.
Wer war oder ist eine Inspiration für dich?
Ich finde tatsächlich Anna Wintour beeindruckend. All ihre Interviews inspirieren mich.
Was waren deine ersten Schritte in die Arbeitswelt?
Es waren immer kleine Schritte, die ich am Anfang gegangen bin. Aber ich habe viele Schritte gemacht.
Kannst du mit uns eine positive Erfahrung aus dem Arbeitsalltag teilen, die du als Frau gemacht hast?
Ja. Ich bin Mutter geworden und kann in meinem Alltag Beruf und Familie vereinbaren. Das ist leider immer noch nicht selbstverständlich.
Kannst du mit uns eine negative Erfahrung aus dem Arbeitsalltag teilen, die du als Frau gemacht hast?
Ich habe keine negative Erfahrung. Es liegt rein an einem selbst, was man erwartet und wie man in der Gesellschaft ist. Das habe ich noch nie vom Geschlecht abhängig gemacht. Ab und an bekommt man das Gefühl, dass man als Frau in der Führung mehr vorleben muss und auch mit Wissen mehr überzeugen muss, als ein Mann. Aber da stehe ich drüber.
Was ist deiner Meinung nach die größte Herausforderung, heute eine weibliche Führungskraft zu sein?
Der schmale Grad zwischen Authentizität und Autorität.
Was ist deine Empfehlung, damit Frauen noch mehr in das Arbeitsumfeld integriert werden?
Da kann man keine Empfehlung aussprechen. Das sollte gar nicht in Frage gestellt werden in der heutigen Zeit. Wer seinen Job gut macht, der gehört auch dorthin.
Welchen Rat würdest du den Frauen der Zukunft mitgeben?
Solange man sich selbst nicht in Frage stellt und ganz selbstverständlich seinen Weg geht, dann wird es immer jemanden geben, der das Potenzial erkennt und fördert. Manchmal ist es besser die Dinge auf sich zukommen zu lassen, anstatt sie einzufordern.
Quellen:
* EU – Anteil von Frauen in Führungspositionen 2020 | Statista
** FüPoG II: Gesetz zur Frauenquote in Vorständen | Personal | Haufe
*** Frauen in Führungspositionen: Was hat sich 2021 getan? | Wirtschaft | DW | 22.12.2021
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