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Lücken im Lebenslauf
Dein Lebenslauf ist immer das erste, was Personaler bzw. die Fachbereiche sehen wollen und damit deine wichtigste Visitenkarte. Und dies auch in Zeiten, in denen es auf dem Markt viele gute Stellenangebote gibt und man vermeintlich nur „zuschlagen“ muss. Und immer wieder stellt sich die Frage nach dem perfekten Lebenslauf. Aber gibt es den überhaupt und wenn ja, wie sollte er aussehen? Wir wissen, dass es zu dem Thema viele Meinungen gibt und schon ebenso viel dazu geschrieben worden ist. Wir wollen euch an dieser Stelle auch nur ein paar Erfahrungen aus unserer täglichen Arbeit als Personalberater vermitteln und Akzente setzen. In diesem Beitrag geht es zum einen um den Umgang mit Lücken oder vermeintlichen Lücken im Lebenslauf und zum anderen darum, wie man die eigene Kündigung in der Probezeit am besten im Lebenslauf darstellt.
Wie geht man mit Lücken im Lebenslauf um?
Was sind Lücken und lässt man sie zu, gibt man lange oder kurze Begründungen, lässt man sie weg…? Nach unserer Erfahrung ist es schon wichtig, bestimmte Zeiten ohne berufliche Tätigkeit zu benennen und nicht weg zu retuschieren. Fällt in den meisten Fällen sowieso auf. Außerdem ist jede Zeit gelebtes Leben. Euer Leben. Steht dazu. Familienzeiten, Zeiten, in denen man nach dem Studium nicht gleich die richtige Anknüpfung gefunden hat, Pflegezeiten, Krankheitszeiten sind ja oftmals die Ursachen für Zeiträume ohne Job. Aber vielleicht habt ihr auch einfach mal eine Auszeit eingelegt, euch mal nicht um ein nahtloses Anknüpfen von Job an Job, wie es in unserem Land immer noch gern gesehen wird, gekümmert. Na, dann steht dazu – denn auch diese Zeiten sind wichtig, haben euch weiter gebracht und zu dem Menschen gemacht, der sich jetzt wieder für eine neue Stelle begeistert und bewirbt. Und auch Zeiten der Arbeitslosigkeit sind kein Manko oder Makel, denn wirtschaftliche Entwicklungen haben es in den vergangenen Jahren öfter mit sich gebracht, dass Unternehmen entlassen haben. Gar nicht zu sprechen von pandemiebedingtem Jobverlust. Benennt die Zeiträume, aber kommentiert sie nicht lang, dazu ist das persönliche Gespräch da. Und geht vor allem nicht von vornherein davon aus, dass eure Bewerbung auf Grund der Fehlzeiten sowieso direkt auf den Ablagestapel wandert. Beweist einfach Selbstreflexion gepaart mit Selbstbewusstsein.
Kündigung in der Probezeit
Was schreibt ihr denn nun am besten, wenn ihr einmal/zweimal… das Unternehmen innerhalb der Probezeit verlassen habt? Muss alles begründet bzw. erläutert werden? Was passiert, wenn ihr das nicht macht…? Hier knüpfen wir gern an die Ausführungen des Karrierecoachs Dr. Bernd Slaghuis an. In einem seiner Beiträge für die Süddeutsche Zeitung schreibt er sinngemäß, dass Bewerber:innen aus seiner Erfahrung heraus im Lebenslauf generell auf eine Begründung für Stellenwechsel verzichten sollten. Das betrifft jegliche Wechsel und insofern auch die in der Probezeit. Hier ist das persönliche Gespräch der weiterführende Schritt, denn es wird sicher genügend Zeit geben, um über Entscheidungen zu sprechen. Macht euch nicht unnötig klein. Einen potenziellen Arbeitgeber gehen die Hintergründe zu verschiedenen beruflichen Entscheidungen erstmal gar nichts an, findet der Coach. Die Unternehmen würden ja selbst auch nicht begründen, warum gerade eine Stelle freigeworden ist. Das ist auch unsere Erfahrung. Legt in den Lebenslauf lieber alles Herzblut auf die umfassende, aber nicht ermüdende Darstellung eurer Aufgaben/Erfahrungen in den einzelnen beruflichen Stationen als über lange Begründungen nachzudenken. Plausibel parat haben müsst ihr die aber natürlich.
Probezeit = Zeit zum Probieren
Speziell die Probezeit ist ja generell – und das bitte nie vergessen – für beide Parteien des Arbeitsverhältnisses gedacht. Es ist deine Zeit des Ankommens, Prüfens und ja, auch geprüft Werdens. Alles in allem eine spannende Zeit! Was passiert, wenn du innerhalb der Probezeit kündigst oder gekündigt wirst – muss das speziell im Lebenslauf erklärt werden? Wir sagen nein. Die Zeit der ersten Monate in der neuen Tätigkeit im neuen Unternehmen gilt als Probelauf. Bestenfalls findet man zueinander, aber wenn nicht, dann gibt es natürlich Gründe dafür, die dann wiederum aber persönlich besprochen werden sollten. Erwähnt die Kündigung und mehr bitte nicht. Hütet euch vor Erklärungen oder Rechtfertigungsversuchen, die wirken eher negativ und haben an dieser Stelle nichts zu suchen.
Also, ran an die Lebensläufe, mit oder ohne Lücken, immer drauf zu – den Mutigen gehört die Welt!
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